Mexico 2 - Baja California Sur

Guerrero Negro (schwarzer Krieger) ist die nördlichste Stadt auf der Baja California Sur und steht für heute auf unserer Tagesordnung, denn wir haben viel zu erledigen. Wasser ist das Kleinste: die kleinen blauen Häuschen sind schon von weitem erkennbar und wir befüllen die Tanks bequem mit einem Schlauch. Knapp einen Franken bezahlen wir für das kostbare Trinkwasser. Als nächstes geht’s zur Tankstelle. Da gibt es kein Abchecken der verschiedenen Preise und Qualitäten wie in den USA. Es gibt nur Pemex und einen Einheitspreis und der ist recht günstig. Der Knackpunkt des Tages ist der Erwerb einer mexikanischen Daten-Simcard fürs Handy, damit wir Mails und Whatsapp auch mal übers Telefonnetz abrufen können. Mit unseren noch recht bescheidenen Spanischkenntnissen wird dieser Programmpunkt zum leicht peinlichen Scharadespiel, doch mit reichlich Humor und einer mehr als willigen Verkäuferin halten wir schlussendlich das begehrte Teil - entsperrt und aktiviert - in unseren Händen, resp. im bordinternen Netzwerk, yes! Dann suchen wir die Wäscherei auf, wo wir gleichzeitig aus dem Auto das WLAN benutzen können. Völlig versunken ins mühsame Abrufen der Mails vergessen wir die Wäsche und werden erst durch mehrmaliges Rufen aus der Wäscherei daran erinnert. Die geschäftstüchtige Mexikanerin hatte derweil keine Lust auf uns zu warten und überreicht mir die Wäsche getumblert und sorgfältig zusammengefaltet. Dieser Service kostet uns dafür auch glatt 4 Franken, welche ich sehr gerne ausgebe genau wie das grosszügige „Propina“ für Ihre Mühen.
Zur Stärkung gönnen wir uns danach richtig leckeres Mittagessen - wie wärs mal wieder mit mexikanisch? ;-) inkl. stilechtem Espresso, was hier gar nicht so einfach zu finden ist. Zuletzt fragen wir uns zum Supermarkt durch was sich etwas mühsam gestaltet, zumal jeder Gefragte in eine andere Richtung weisst. Irgendwann erreichen wir den Laden und ich kämpfe mich durch das - teilweise noch lebendige - Sortiment, während Dani wie immer das Auto „bewacht“ ;-)
Völlig erledigt verlassen wir die Stadt mit dem Ziel Ojo de Liebre, der riesigen Salzlagune, wo sich zwischen Dezember und März die gewaltigen Grauwale tummeln. Leider werden wir auf halbem Weg durch eine Barriere und einen Sicherheitsmann gestoppt. Wir sind zu früh für die Wale. Die Plätze sind noch geschlossen und überhaupt sei die Strasse komplett überschwemmt. Tja da ist wohl nichts zu machen. Wir sind ziemlich enttäuscht, es ist der 23. Dezember und wir haben uns so gefreut, Weihnachten an der Lagune zu verbringen. Wir haben keinen Plan B, so schlagen wir uns irgendwo in die Steppe und tüfteln an einer neuen Strategie. Weihnachten wird in Mexico traditionell erst am 25.12. gefeiert und wir haben fest vor, den Tag an einem schönen Strand zu verbringen, so wie wir es uns vorgestellt haben und auch gross propagiert haben.
 
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach San Ignacio. Das Dorf liegt inmitten von Palmenhainen und besitzt einen wunderschönen Zocolo, wie der Dorfplatz in Mexico genannt wird und meist Zentrum des gesamten kulturellen Dorflebens ist. So ist auch dieser umgeben von schattenspendenden Bäumen, Läden, Restaurants und Büros zum Buchen der Waltouren, doch heute vor Weihnachten ist der Zocolo menschenleer. Wir besichtigen die berühmte jesuitische Missionskirche aus dem Jahre 1728, die aus über einem Meter dicken Lavasteinen gebaut ist. Die lange Fahrt an die Laguna St. Ignacio hätten wir uns schenken können, auch hier ist noch nix mit Whalespotting. Was nun? Zurück zur Hauptroute oder weiter der Küste nach? Wie immer entscheiden wir uns für den abenteuerlichen ungewissen Weg und folgen einem schmalen Track entlang der überschwemmten, sumpfigen Küste. Abenteuerlich sollte sie werden die Lagunenrunde. Lediglich ein schmaler Fahrstreifen ist sicher zu befahren, während rechts und links tiefer Morast die Landschaft bedeckt. Dani hat seinen Spass, und auch ich kann meine Zweifel in den Hintergrund drängen nachdem uns ein paar Fahrzeuge fröhlich winkend entgegen kommen, es scheint also doch einen Ausweg zu geben aus dieser grünen, sumpfigen Hölle…
Es wird ein langer Tag, denn es gibt kaum Möglichkeiten, den sicheren Track zugunsten eines Schlafplatzes zu verlassen. Erst spät finden wir eine kaum befahrene Spur welche in ein kleines Dünengebiet führt wo wir etwas windgeschützt campen können.
Am nächsten Tag müssen wir feststellen, dass der auf der Karte eingezeichnete Track ostwärts nach Mulegé im Moment nicht fahrbar ist, und auch die Einheimischen zucken nur nichtssagend mit den Schultern als wir nach dem „Camino“ fragen. So bleibt nur, weiter südwärts nach San Juanico weiter zu fahren, was sich als absoluter Glücksfall herausstellt. Hier finden wir unseren Traumstrand. Genau unter dem Dorf gelegen, gibt’s am Tag einiges zu sehen: da sind die Fischer, die ungeachtet des Feiertags ihren Beschäftigungen nachgehen, die Pelikane, denen wir beim Jagen zusehen können und ein paar andere Touristen und Overlander, mit denen man sich zwischendurch auf ein Schwätzchen trifft. Im Dorf oben kann man Kleinigkeiten einkaufen und durch die Strassen schlendern. Aber am Abend wenn die Fischer und Touristen nach Hause gegangen sind, gehört der Strand nur uns und den Wellen, die sich bei Flut nur wenige Meter vor uns über den Sand kräuseln.
Feliz Navidad - frohe Weihnachten! Wir sind tatsächlich hier, in Mexico, mit unserem Auto! Wir sind glücklich und dankbar, über all das Glück, dass uns in den letzten Monaten auf unserer Reise widerfahren ist.


Happy New Year
Nach zwei faulen Strandtagen zieht es uns weiter. Ein weiteres Mal quer über die Insel auf die andere Seite. Die Strasse über San Ysidro ist zwar stellenweise sehr ruppig, führt durch einige Bachbette und steil über Pässe, doch wir geniessen die einsame Landschaft und staunen immer wieder über die Gefährte, die unseren Weg kreuzen. Uralte Pickups quälen sich über die grossen Steine, auf der Ladefläche schlafen junge Mexikaner zwischen Mehlsäcken und Gepäck, aus der Kabine winken fröhlich Hände, definitiv zu viele als eigentlich im Inneren Platz hätten. Irgendwann erreichen wir die Bahia Conception. ein weisser Strand reiht sich an den nächsten, alle gut besetzt mit vorwiegend amerikanischen Snowbirds, die ihre Big Rigs gleich für den ganzen Winter hier abgestellt haben. Die Lage, das Meer und die vielen kleinen Inseln sind zugegeben sehr schön, doch es reizt uns nicht, uns in eine Lücke zwischen die Wohnwagen zu stellen, ausserdem ist es sehr windig und bewölkt. Wir fahren hoch nach Mulegé, um zu tanken und die Vorräte aufzufüllen, wir haben nämlich ausnahmsweise einen Plan für Silvester. So fahren wir raus nach Punta San Basilio, dort soll es gemäss iOverlander eine nicht ganz einfach zu erreichende Bucht geben, 17 km weg von der Strasse und ohne Kennzeichnung - also genau nach unserem Geschmack! Tatsächlich, der Weg ist definitiv nicht Big Rig geeignet und der Strand ist ein Traum. Nur wenige kennen diesen Ort, tatsächlich ein gut gehüteter Tipp. Hier verbringen wir gleich ein paar Tage. Wir üben uns fleissig im Nichtstun und es scheint, als ob es uns endlich mal gelänge, richtig zu entspannen.

Wir lesen, spazieren, faulenzen und beobachten die vielfältige Tierwelt am und im Meer. Wiedermal versuch ich mich im Angeln, doch ausser etwas Bewegung an der frischen Seeluft hat dieses Unterfangen wenig Erfolg. Als ich mit leeren Händen zurückkomme, meint Dani: „ich habe Red Snapper Filet zum Znacht, und Du?“ Hat er doch unseren Nachbarn in meiner Abwesenheit mit einem Messerschleifer ausgeholfen, damit sie ihren riesigen, frisch harpunierten Red Snapper zerlegen können und zum Dank mit zwei ordentlichen Filets belohnt wurde, na toll, das hätt ich auch gekonnt. So ist uns jedenfalls ein adäquates Silvestermenü sicher, da kann ja nix mehr schief gehen. So verbringen wir den Jahresabschluss gemeinsam mit unseren spendablen Nachbarn am Lagerfeuer mit Gitarrenklängen und guten Gesprächen, möge uns das neue Jahr so viel Glück und Freud schenken wie das vergangene…


Im Landesinneren
Über Loreto fahren wir hoch ins Gebirge. Bis zur Mission San Javier ist die Strasse geteert, doch danach wird’s richtig spannend. Dani hat im Internet einen Track über die Sierra de los Gigantes gefunden, wo auf unserer dürftigen Karte kein Hauch einer Strasse eingezeichnet ist. Der Track verbindet die einzelnen Ranchos im Gebirge und ist gut fahrbar. Wir sind nicht sicher, wo unser Track vom Weg nach Ciudad Insurgentes abbiegt und fragen kurzerhand den nächsten Ranchero. Erst nach einem langen Schwatz unter seiner Palapa, einer Widmung in seinem zerfledderten Reiseführer und einem Glas seines Honigs kommen wir wieder weg. Wir geniessen den Kontakt mit der ausnahmslos sehr freundlichen Bevölkerung unheimlich und verbessern dabei unser spanisch. Die Landschaft ist wunderschön, es ist karg und steinig, aber immer wieder kreuzen wir den Rio San Javier und mit ihm Palmenoasen, Wasserlöcher und Viehherden. Als wir eines Abends auf zwei Mountainbiker treffen, erfahren wir auch, dass unser Track eigentlich eine Mountainbikeroute ist. Ein Blick zu meinem entschuldigend grinsenden Schatz bestätigt meine Vermutung, er hats natürlich gewusst…

Leider ist die schöne Strecke irgendwann zu Ende und wir treffen wieder auf die Mex 1. Über Ciudad Constitution fahren wir nach San Carlos an den Pazifik, obs hier wohl Wale gibt? In einer Bucht treffen wir auf Silvia und Paul - das letzte Mal haben wir sie vor Las Vegas getroffen. Seit acht Jahren sind sie in ihrem Mercedes LKW unterwegs und schleppen in ihrem Riesenhaus alles mit, was wir an Luxus letztmals in unserer Wohnung zuhause gehabt haben, wie einem Sofa, ein Bücherregal und sogar eine Waschmaschine! Von ihnen bekommen wir den Tip mit der Waltour in Puerto Adolfo Matos Lopez. Da liegt zwar wieder etwas weiter nördlich, doch für die Grauwale nehmen wir gerne einen kleinen Umweg von 100 km auf uns, Zeit und Diesel haben wir schliesslich genug.


Whale Watching
Die Beiden haben nicht zu viel versprochen. Zwar tummeln sich hier nicht die Massen an Grauwalen wie oben in Guerrero Negro, doch ist es dafür auch kaum touristisch hier und es hat kaum andere Boote. Mit dem sympathischen Paar Kathrin und Frank aus Deutschland teilen wir uns ein Boot und verbringen einen lustigen Nachmittag zusammen. Ganz in Ruhe können wir eine Grauwalmami mit ihrem 8 Tage alten Nachwuchs beobachten, wie sie ganz dicht unter der Wasseroberfläche nur wenige Meter neben unserem Boot herumschwimmen. Immer wieder hebt die Mama ihr Kleines an die Wasseroberfläche um es das Atmen zu lehren. Kaum zu glauben, dass diese schönen Tiere bis 40 Tonnen wiegen können, grosse Exemplare werden fast 20 m lang und dabei ernähren sie sich ausschliesslich von Plankton. Auf dem Rückweg reichts noch für einen Spaziergang auf einer Sandbank, wo Kathrin und Frank ausgelassen herumtollen. Sanddünen bringen uns eigentlich nicht mehr aus der Fassung aber wir lassen uns von ihrer Ausgelassenheit anstecken. Es wird uns wiedermal bewusst, wie viel wir in den letzten 9 Monaten bereits gesehen und erlebt haben und es erfüllt uns mit Dankbarkeit.


Todos Santos

Todos Santos (Allerheiligen) ist war sehr touristisch, hat aber - vermutlich gerade deswegen - alles was wir brauchen. Ein einsamer Sandstrand, wo wir vom Auto aus Wale und fliegende Rochen beobachten können, ein Lieblingscafé, wo wir bequem im Internet surfen und uns nebenbei durch die Speisekarte durchessen können und einen kleinen Laden, wo es eigentlich alles gibt, inkl. ungesüsstem Naturejoghurt, was wir bisher in Mexico noch nie gefunden haben. Im Dörfchen selbst hat es viele bunte Lädelchen zum stöbern und das berühmte, von den Eagles besungene „Hotel California“. Am Strand gibt es ein Schildkröten-Hilfswerk, wo viele ehrenamtliche Helfer im unermüdlichen Einsatz um die Baby-Turtles stehen. Die Nester am Strand werden vorsichtig ausgegraben und in ein geschütztes Zelt umgesiedelt, wo die Babys nach 45 - 60 Tagen, geschützt vor ihren zahlreichen Feinden, schlüpfen und an die Oberfläche hochkrabbeln können. Jeden Abend werden die Turtles-Babys am Strand freigelassen, wo sie dann, von ihren Instinkten getrieben, geradewegs ins offene Meer krabbeln. Ein unglaubliches Schauspiel!


Südspitze
Mit Todos Santos nähern wir uns langsam der Südspitze der Baja California. „The Cabos“, die amerikanische Enklave mit ihren pompösen Villen, Pizza- und Burgerläden, brauchen wir echt nicht, so nehmen wir die Abkürzung durch die Sierra de Lagunas bis direkt nach Cabo Pulmo am Mar de Cortez. Auch dieser Track dient der Verbindung der wenigen Ranchos in den Hügeln und ist ein panoramischer Leckerbissen. Der gewundene Weg führt schmal und steil über die Hügelkämme, zum Glück muss ich mich nicht auf die Engstellen und Auswaschungen konzentrieren und kann mich an der Aussicht bis weit über die Küste erfreuen. Wir sehen keinen Meter Teer bis auf die andere Seite und keine Menschenseele ausser ein, zwei freundlich winkenden Rancheros zu Fuss und zu Pferd, was für ein perfekter Tag!
Am nächsten Morgen fahren wir runter nach Cabo Pulmo ans Meer. Die Strände nahe am Dorf sind uns zu touristisch, so suchen wir uns einen einsameren Fleck ein paar Hundert Meter südlich. Hier an der Küste ist es bereits wieder sehr heiss und die Sonne brennt vom Himmel, perfekt für eine Abkühlung im Meer! Gemeinsam mit unseren Freunden Elvira und Ruedi, die gegen Abend eintreffen - beschliessen wir hier einen Ferientag einzulegen. Diesen geniessen wir mit Baden, Kartenspielen, einem feinen Mittagessen im Dorf und dem einen oder anderen Gläschen Wein.
Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege leider wieder, doch nur kurzfristig. Wir werden uns in La Paz wieder treffen, doch erst brechen wir noch zu einem Krankenbesuch auf. Die Holländer Joop und Adrie, sind vor Weihnachten an einem Kitespot in El Sargento gestrandet (im wahrsten Sinne des Wortes) nachdem sich Joop unglücklich den Fuss gebrochen hat. Wir nehmen den direkten Weg: von Los Barriles führt der schmale und stellenweise ausgesetzte Weg der Küste entlang und noch einmal über die Sierra de Lagunas. Auch dieser Weg ist stellenweise etwas ruppig, doch wieder werden wir mit einer fantastischen Sicht belohnt bevor es auf der anderen Seite wieder steil runter geht. Joop freut sich riesig über unseren Besuch und wir ziehen erst am nächsten Tag weiter. So schön die Strände hier auch sind, gefällts uns deutlich besser im Inland, wo das Klima milder ist. In einem schattigen Canyon schlagen wir nochmal für zwei Tage unsere Zelte auf und geniessen die Ruhe und die Landschaft, bevor wir ins hektische La Paz aufbrechen, wo wir noch so einiges zu besorgen und zu erledigen haben.


La Paz
Mit La Paz erreichen wir die letzte Station auf der Baja California. Die Erledigungsliste ist lang, und zuoberst steht - wie könnte es anders sein - Ticos Bedürfnisse. Bei den Preisen hier legt sich Dani nicht mehr selbst unters Auto und die Rolle des Aufpassers gefällt ihm zunehmend. Ein Oelwechsel soll es sein diesmal, jedoch nicht nur das Motorenöl, sondern auch Getriebe, Schaltung und Differenzial. Brav notiere ich mir dies alles, damit ich es in halbwegs verständliches Spanisch übersetzen kann. Erschwerenderweise hat Dani aber für Getriebe und Schaltung eigenes Oel dabei, das kann ja heiter werden. In der Toyota-Garage werden wir zwar ganz liebenswürdig empfangen, doch nach Erklären unseres Anliegens genauso speditiv wieder rausgeworfen. Nein, Diesel-Fahrzeuge machen wir hier nicht… Wir werden zu einer kleinen Hinterhofgarage verwiesen, wo der Mechaniker zwar Zeit für uns hat, aber auch gar kein Wort Englisch versteht. Am Anfang übersetze ich brav beide Seiten, aber bald merke ich, dass sich die Zwei auch ganz prima ohne mich verstehen, mit Händen und Füssen, ganz von Profi zu Profi halt, mir solls recht sein. Einige Stunden und viele Diskussionen später ist es allerdings vollbracht und wir können diesen Punkt von der ToDo-Liste streichen. Am Nachmittag erreichen wir völlig geschafft den Camping ausserhalb der Stadt, wo Elvira und Ruedi bereits auf uns warten. Jetzt erstmal ein Apero und etwas runterfahren, bevor wir uns ins La Pazer Nachleben stürzen. Für einmal lassen wir Tico stehen und fahren mit dem Bus in die Stadt. Wir laufen den berühmten Malecon (Flaniermeile am Strand), gönnen uns leckere Fajitas und noch besseren Kaffee und lassen uns dann mit dem Taxi zurückfahren. Keine 30 Franken hat der Abend gekostet.
Am nächsten Tag sehen wir uns die Stadt noch bei Tag an. Auch heute laufen wir einen halben Marathon, da der Bus unterwegs liegen bleibt und wir keine Lust auf Warten haben. Wir sind auf Shoppingtour doch irgendwie finden wir nicht so richtig was wir suchen. Dafür liegt noch ein Coiffeurbesuch für mich drin - nach fast einem Jahr ist dies auch wiedermal dringend nötig. Da wir uns mal wieder total verlaufen und die Busstation beim bestennur  nicht einreisst!
Am nächsten Tag verlassen wir La Paz Richtung El Tecolote - der Beach ist DER Overland-Treffpunkt und da wollen wir natürlich nicht fehlen. Unterwegs checken wir am Fährhafen noch Termine und Preise für unsere Überfahrt aufs Festland, und fahren danach mit Ruedi und Elvira hoch zum Strand. Selbst für uns Strandmuffel ist das türkisfarbene Meer mit dem weissen Strand traumhaft, nur hätten wir es uns nicht ganz so gut besucht vorgestellt. Trotzdem finden wir eine etwas abgelegene Ecke wo wir uns für drei Tage einrichten. Hier treffen wir auch wieder auf die Deutschen Gebhardt & Liesel sowie auf die jungen Zürcher Nadine & Patrick, die wir schon von La Paz kennen. Wir geniessen die letzten Tage am Strand mit Spaziergängen und Margaritas und gehen dann doch noch auf Bootstour zu den Walhaien und der Naturschutzinsel Isla Espiritu Santo. Leider ist es ein windiger Tag mit starkem Seegang und innert kurzer Zeit sind wir alle pitschnass. Den einzigen Walhai bestaunen wir vom Boot aus, denn das Wasser ist zu trüb um zu schnorcheln. Das holen wir dafür am Mittag nach in der Traumbucht Ensenada Grande, wo uns Juan der Bootsjunge leidenschaftlich Flora und Fauna erklärt und das Schnorcheln zum Erlebnis wird. Es ist ein langer Tag und wir sind froh, dass wir in Tecolote wieder an Land gehen dürfen und nicht noch nach La Paz zurück müssen. Die Tour war jetzt nicht so das Highlight für uns, verwöhnt wie wir mittlerweile sind hätten wir uns etwas mehr Action erhofft. Auch hatten wir offensichtlich nicht die Schnorcheltour gebucht, dessen Teilnehmer, mit Neoprens ausgerüstet, auch mit den Seehunden schwimmen konnten, während wir diese Möglichkeit nicht hatten.
Am nächsten Tag heissts Abschied nehmen vom Strand, den Freunden und der Baja als solches, es geht gemeinsam mit Ruedi und Elvira auf die Fähre. Dies gestaltet sich auch alles sehr speditiv und freundlich, und sogar die Ampel springt auf grün als Dani drückt, juhuii, Fahrzeugkontrolle nur bei Rot, wir dürfen unser Gemüse behalten! Wir vier sind die einzigen Touristen und dürfen vor dem leckeren Abendessen sogar auf der Brücke vorbeischauen, wo uns die Offiziere viel interessantes über das Schiff und ihre Arbeit erzählen. Die TMC ist eigentlich eine Lastwagenfähre, nimmt aber auch kleinere Fahrzeuge mit. Sie ist um einiges günstiger als die Baja Ferry und man darf im eigenen Auto übernachten. Dies ist aber nicht nötig, denn wir kommen um 23.00 Uhr in Topolobambo an, wo wir für den Rest der Nacht auf einen sicheren Parkplatz eskortiert werden. Wir sind froh, hat alles so gut geklappt und freuen uns jetzt riesig darauf, das „echte Mexico“ zu bereisen.

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