Zentralamerika 8 - Panama
„listo“ - fertig! …meint die nette Dame am
Versicherungsschalter und händigt uns die Dokumente aus. Nix mit listo,
belehrt sie Dani ziemlich genervt nach einem kurzen Blick auf den Wisch
und schiebt die Papiere erneut über den Tisch, die
Fahrzeugnummer ist nun schon zum dritten Mal falsch geschrieben!
Resigniert zucke ich mit den Schultern und lehne mich geduldig zurück,
willkommen in der Bananenrepublik Panama…
Nach
einer ruhigen Nacht an unserem schönen Platz und einem letzten Bad im
klaren Fluss geht’s auf Richtung Grenze Panama. Obwohl wir nun schon so
manchen Grenzübertritt gemeistert haben sind wir etwas nervös dieses
Mal. Nach fast zwei Monaten in Costa Rica haben wir uns an das Land
gewöhnt und es ist wieder eine Umstellung, sich an eine neue Währung
und die Gepflogenheiten eines neues Landes zu gewöhnen. Panama hat zum
Glück den US-Dollar, damit erübrigt sich schon mal diese Rechnerei.
Die
Zollformalitäten sind mühsam wie immer, doch mit dem üblichen
Durchfragen kommen wir gut durch die vielen Stationen, auch wenn sich
uns nicht immer der Sinn erschliesst, weshalb es so viele Schalter
braucht bis man die erforderlichen Stempel und Kopien beisammen hat.
Diesmal
prüfen wir alle Dokumente peinlich genau, denn jeder Schreibfehler kann
uns bei der Verschiffung Ärger bereiten. So muss eben auch die arme
Versicherungsverkäuferin dreimal neue Dokumente drucken, bis die VIN-Nr.
unseres Fahrzeugs endlich richtig auf dem Dokument steht…
In David
geht’s erst mal zum Supermarkt. Ich muss meinen Shoppingdrang etwas
zügeln, denn es bleiben nur mehr wenige Tage bis zur Verschiffung,
welche wie ein DamoklesSchwert über uns hangt. Ausserdem haben wir noch
Unmengen an Salami, Rohschinken und Käse aus der Schweiz zu vernichten,
ein Luxus den wir mal so richtig geniessen.
Ein kleiner Exkurs
für alle die sich fragen, warum wir eigentlich verschiffen und warum es
keine Brücke über den Panamakanal gibt. Eines vorweg, der Panamakanal
hat damit rein gar nichts zu tun und es führen sogar mehrere Brücken
darüber. Nein, der Grund ist ein anderer: Zwischen Panama und Kolumbien –
sprich Zentral- und Südamerika – liegt der Darien Gap, ein ca. 110 km
langes Naturschutzgebiet, bestehend aus dichtem Regenwald und
unbezwingbaren Sümpfen, beherrscht von Drogenhandel, Guerillagruppen und
anderen Organisationen, die sich die Abgeschiedenheit der Sümpfe zu
Nutzen machen. Offiziell wird aus Naturschutzgründen keine Strasse durch
den Darien Gap gebaut, aber so oder so ist hier die Panamericana für
110 km unterbrochen, ein Durchkommen theoretisch zu Fuss/Boot möglich,
aber aufgrund der Sicherheitslage absolut keine Option. Somit müssen
sämtliche Waren und Reisenden diese Passage übers Meer oder durch die
Luft antreten, ein nicht unerheblicher Wirtschaftszweig für beide
Nationen. Aus diesem Grunde wird Tico diese Reise in einem 40-Fuss High
Cube Container antreten, gemeinsam mit Rhino, dem Land Rover von unseren
Freunden, während wir bequem per Segelschiff reisen werden, mit einem
Abstecher zu den karibischen San Blas Inseln, dazu jedoch später mehr…
Zurück
nach Panama: Von David fahren wir hoch in die Berge nach Boquete, am
Fuss des Vulkans Baru gelegen. Hier auf weit über 1'000 Meter sind die
Temperaturen herrlich mild. Boquete selbst ist ziemlich touristisch, es
hat viele Hostels und eine gute Bäckerei. Noch immer ist längst nicht
alles verstaut von den Dingen die ich mitgebracht habe, so suchen wir
uns einen Platz wo wir ungestört werkeln können. Wir meinen einen
solchen oberhalb von Boquete in den Bergen gefunden zu haben, sehen uns
aber bald umringt von einer ganzen Traube interessierter Indigenas in
bunten Trachten. Hier oben in den Bergen gibt es noch einige
Indigenastämme, die weitgehend isoliert und traditionell leben. So
werden wir aufs Genauste beobachtet, wie wir das Auto umräumen und Dani
das zusätzliche Solarpanel installiert. Die Kommunikation ist mal wieder
schwierig, doch Dani plappert ungezwungen in Schweizerdeutsch mit den
Männern, die ihre Köpfe schier in den Motorraum stecken und ernst
nicken, als ob sie jedes Wort verstehen würden. Der Umräumaktion fallen
so einige Dinge zum Opfer für die wir keinen Platz mehr haben, doch die
Frauen nehmen begeistert alles in Empfang, was wir zu bieten haben und
so fällt das Ausmisten auch schon viel leichter.
Am nächsten Morgen
flüchten wir relativ früh, denn die freundliche Aufdringlichkeit der
Dorfbewohner ist ganz schön anstrengend auf Dauer. Nach einem erneuten
Besuch in der Bäckerei in Boquete fahren wir durch die Berge weiter ins
Valle de las Minas. Wir fahren durch grandiose Hügellandschaften mit
Weitblicken bis zum Meer. Panama gefällt uns bereits jetzt unglaublich
gut und wir bedauern sehr, dass wir nur so wenig Zeit haben, das wilde
Land zu erkunden. Auf der Suche nach einem Platz zum Bleiben landen wir
am Stausee El Fortuna, herrlich eingebettet in die ursprüngliche und
malerisch grüne Umgebung, in welche wir uns bereits verliebt haben.
Die letzten Tage...
Doch es hilft nichts, unser Weg führt uns unerbittlich nach Panama City, wo wir mit unseren Verschiffungspartnern Nadine & Sergio
für die Zeit der Verschiffung ein AirBnB gemietet haben. Wir stehen
seit ein paar Tagen in häufigem Kontakt, die beiden sind uns einen Tag
voraus und wir freuen uns bereits sie endlich zu treffen. So legen wir
an diesem Tag eine Monsteretappe ein und fahren über 400 km bis nach El
Valle, einem schönen Dörfchen wiederum in der Höhe in einem ehemaligen
Vulkankrater gelegen. Die Fahrt auf der Panamericana ist aufgrund der
vielen Baustellen zwar recht mühsam, doch die Ausblicke auf die Berge
und die weitgehend unberührte Natur entschädigen für die Strapazen des
langen Fahrtages. Wir erreichen unser Ziel recht spät und da wir uns die
Suche nach einer Unterkunft im Dorf um diese Zeit ersparen wollen,
fahren wir kurzerhand auf einen Hügel oberhalb des Dorfes und geniessen
die Rundumsicht und ein spätes Gewitterspektakel über dem Meer. Das
Kochen wird heute aufgrund des starken Windes zwar zur ziemlichen
Herausforderung, doch die Aelplermagronen schmecken dafür umso besser.
Bei den Miraflores-Schleusen
Der
letzte Tag führt uns entlang des Panamakanals nach Panama City.
Natürlich lassen wir uns den Besuch der Miraflores Schleusen nicht
entgehen, wo wir auch endlich auf die "Vivas" Nadine & Sergio
treffen. Dani hat die Beiden bereits in Orosi getroffen, für mich ist
es die erste Begegnung mit dem sympathischen Solothurner Paar. Gemeinsam
besuchen wir die Ausstellung und sehen uns den Film zur Entstehung des
Panamakanals an, bevor es hoch zur Aussichtsplattform geht, wo gerade
ein grosser Tanker im Schleusvorgang ist. Zentimetergenau wird das
Schiff seitlich mit Hilfe von Schienenfahrzeugen und dicken Seilen in
der Linie gehalten, viel Platz bleibt da nicht mehr rechts und links.
Mittlerweile gibt es parallel dazu eine weitere Schleuse, durch welche
noch grössere Schiffe passieren können, doch bereits die Miraflores
Schleusen sind ausserordentlich beeindruckend.
Auf in die Metropole Panama City
Nach
diesem lehrreichen Vormittag steuern wir unser AirBnB in der Stadt an,
fahren aber zuerst den berühmten Causeway, welcher Panama mit vier
vorgelagerten Inseln verbindet und von welchem man einen tollen Ausblick
auf die imposante Skyline von Panama City hat.
Unser Appartement
liegt in einer besseren Wohngegend und bietet jeden Luxus denn wir im
Moment brauchen. Eine moderne Küche mit Backofen und Mikrowelle, einen
grossen Kühlschrank, zwei Schlafzimmer mit je Dusche/Bad, WLan und vor
allem einen modernen Waschturm mit Trockner. Dieser läuft natürlich
heiss während der drei Tage, wir nutzen die Gelegenheit, die gesamte
Gammelwäsche wieder einmal richtig zu waschen und vor allem zu
trocknen.
Nun heisst es vor allem Vorräte vernichten die sich nicht
eine Woche im Container halten und so kocht Sergio uns am ersten Abend
ein tolles Risotto. Wir erwarten nämlich hohen Besuch, unser
Lieblingsitaliener René ist im Anmarsch. René ist schon seit ein paar
Tagen in Panama City und fliegt morgen für ein paar Wochen nach Italien.
Wir verbringen einen lustigen Abend, erfahren von René viel über die
Stadt und sind danach beruhigt, dass wir keine Zeit mehr haben für
Sightseeing, viel scheinen wir in der riesigen Metropole ohnehin nicht
zu verpassen. Wir begiessen den letzten Abend ausgiebig mit Bier, Rum
und leckerem Agavenlikör, denn ab morgen steht uns eine harte Zeit
bevor.
Am morgen früh geht’s los zur Polizeistation: eine schlichte
Fahrzeugkontrolle und das anschliessende Abholen der Papiere blockiert
uns fast den ganzen Tag. Wie immer besteht der Tag nämlich vor allem aus
einem, nämlich Warten. Immerhin treffen wir noch ein paar andere
Gleichgesinnte, der Austausch von Informationen und Reiseanekdoten
versüsst ein wenig die Warterei. Zurück im AirBnB müssen die Fahrzeuge
verschiffungstauglich gemacht werden. Wieder einmal wird geputzt und
umgeräumt was das Zeug hält, die Vivas packen die warmen Kleider für
Bogota, wir die Badesachen für den Segeltörn. Zur Feier des Tages - und
weil wir noch viel Gemüse zum vernichten haben - wird nochmal der
Spätzer ausgepackt und wir kochen zum Znacht eine deftige Spätzlipfanne.
Die letzte Flasche Rotwein hilft uns etwas besser einzuschlafen, denn
alle sind wir etwas nervös wegen der Verschiffung morgen. Der Agent hat
den Erhalt unserer Dokumente nämlich noch nicht bestätigt und einen
Treffpunkt in Colon haben wir auch noch nicht.
Auch am nächsten
Morgen ist der Agent nicht zu erreichen. Wir nehmen die mühsame Fahrt
quer durchs Land bereits früh in Angriff, damit wir ja nicht zu spät
sind. Schon in den ersten paar Minuten haben wir uns verfahren und
müssen eine Autobahneinfahrt rückwärts zurücksetzen, weil wir ohne
Panapass nicht durch die Schranke kommen. Zum Glück siehts das
Sicherheitspersonal nicht so eng und nach wenigen Hundert Metern sind
wir wieder auf dem richtigen Weg. Während der Fahrt versuche ich auf
jede erdenklich Weise unseren Agenten zu erreichen und als wir die
Hafenstadt Colon erreichen, sind die Nerven schon ziemlich bedenklich
gespannt. Schlussendlich erreichen wir irgendwann telefonisch die
Logistikfirma und man verspricht uns, uns jemanden zu schicken, der uns
zum richtigen Treffpunkt führt. Mittlerweile ist unser Agent mit den
restlichen „Klienten“ bereits auf dem Weg zum Zoll, wo der Papierkram
erledigt wird, so werden wir direkt zum Logistikgelände gebracht, wo wir
die Autos in den bereitgestellten Container fahren können. So kommt
doch noch alles zum Guten und nach knapp zwei Stunden stehen Tico und
Rhino festverzurrt im High Cube Container. Inzwischen ist Boris, der
Agent, mit den restlichen Overlandern und ihren Fahrzeugen eingetroffen
und nimmt uns gleich mit zum Zoll. Schlussendlich haben wir so sogar noch
Zeit gespart, denn nach der kurzen Zollabwicklung fährt uns Boris
eigenhändig zum Busbahnhof, wo wir einen Bus zurück nach Panama City
besteigen.
Nun heisst es Rucksäcke packen und sich offiziell mental
auf den Segeltörn einstimmen. Ich geniesse die letzte Dusche in unserem
schönen AirBnB und wasche noch einmal ausgiebig meine Haare. Wir waren
beide noch nie so lange auf einem Schiff und wissen nicht so genau, was
da auf uns zukommt. Wir verabschieden uns bereits am Abend von Nadine
& Sergio, denn wir werden morgen in aller Frühe abgeholt. Wenn alles
gut läuft sehen wir uns in ein paar Tagen in Kolumbien wieder, denn die
beiden fliegen via Bogota nach Cartagena, wo auch unser Segelschiff in
ca. 5 Tagen eintreffen soll.
Alles zur Verschiffung hier:
Welcome to Paradise
Am Hafen von
Puerto Lindo treffen wir auf die anderen Passagiere, die den Segeltörn
bei Blue Sailing gebucht haben. Heute sollen zwei Schiffe zu den San
Blas Inseln auslaufen und wir sind neugierig, wer noch mit uns auf der
„Sangria“ mitfährt. Das Segelschiff bietet Platz für 10 Passagiere und
wir sind gespannt, wie wir alle mitsamt unserem Gepäck auf dem optisch
doch eher kleinen Segelschiff unterkommen werden. Doch wir müssen uns
noch ein wenig gedulden. Wir 10 Passagiere der „Sangria“ werden auf ein
kleines Boot verfrachtet, das Gepäck müssen wir erstmal zurücklassen,
dieses werde später direkt aufs Segelschiff gebracht. Nach einer Fahrt
durch Mangrovenwälder werden wir auf einer kleinen Insel mit Kokospalmen
abgeladen. So richtig verstehen wir nicht was hier abgeht, nur dass die
Sangria erst gegen 16.00 Uhr bereit sein soll und wir den Tag hier auf
der Insel verbringen sollen. So weit so gut, hier stehen wir also, 10
sich völlig fremde Personen auf einer einsamen Insel ohne Gepäck, hmm…
Wir spekulieren, ob wir hier in eine Art Reality Soap geraten sind und
suchen fast schon nach Kameras um den Verdacht zu erhärten. Es wäre hier
ja schön zum Baden und schnorcheln, doch haben wir alles was wir
brauchen in unseren Rucksäcken, inkl. Sonnencreme und Ferienlektüre. Zum
Glück hat Dani wohlweislich unseren kleinen Rucksack an sich genommen,
so haben wir wenigstens Wasser und unsere Badetücher. Schicksalsergeben
legen Dani und ich uns unter die nächste Palme und holen eine Mütze
Schlaf nach.
Nach der Siesta gesellen wir uns zu unseren
Leidensgenossen die in der Zwischenzeit angefangen haben, Kokosnüsse zu
sammeln und zu zerlegen, denn mittlerweile ist Mittag und bei uns allen
macht sich allmählich leichter Hunger breit. Als echter Schweizer holt
Dani sein Schweizer Taschenmesser hervor und erntet prompt bewundernde
Kommentare. Unsere Mitreisenden sind ein weiteres Schweizer Paar,
welches wir bereits beim Beladen des Containers kennengelernt haben
sowie ihre Verschiffungspartner aus Colorado. Dann ist ein junges
Deutsches Paar, sowie je ein holländischer und ein deutscher
Alleinreisender. Wir verstehen uns gut und trotz Hunger und Durst ist
die Stimmung prächtig. Gegen halb zwei sehen wir unser Boot zurückkommen
und wir werden tatsächlich mit Mittagessen versorgt. Glücklich, dass
wir doch nicht ganz vergessen wurden, kauen wir an trockenen Koteletts
und lätschigen Pommes rum und spekulieren, ob die Reise wohl in dem Stil
weitergeht.
Nach dem Essen werden wir schliesslich doch noch zur
„Sangria“ gebracht. Mike, unser Captain, begrüsst uns herzlich und
meint, er hätte noch ein Elektronikproblem lösen müssen und sich
gedacht, wir würden den Tag lieber auf der schönen Insel verbringen
wollen als hier im Hafen, ach sooo... Unser Gepäck hat es auch noch
nicht aufs Schiff geschafft, so werden drei der Jungs wieder
losgeschickt um sich darum zu kümmern, während wir anderen eine Führung
auf dem Schiff bekommen inkl. Verhaltensregeln während des Trips.
Danach dürfen wir unsere Kabinen beziehen. Wir sind in einer engen
Dreierkabine untergebracht mit einem schmalen Doppel- und einem noch
viel schmalerem Einzelbett. Das kann ja heiter werden! Gegen Abend
laufen wir aus und nehmen die ca. achtstündige Fahrt zu den San Blas
Inseln in Angriff.
Die Schiffscrew besteht aus unserem Captain Mike,
praktischerweise Koch mit mehrjähriger Erfahrung in Italien, seinem
Sohn Juan Pablo und Jaime dem Segelmann, allesamt Kolumbianer. Zum
Abendessen kredenzt uns Mike erstklassische Pasta, die wir hungrig
verschlingen. Bereits sind die ersten blassen Gesichter erkennbar und
gegen Abend hängen schon zwei der Damen über der Reling. Mir geht’s
bisher gut und schon freue ich mich über meine Seefestigkeit, als ich
kurz in der Kabine etwas einräumen will und mich die Übelkeit ohne
Vorwarnung überkommt. So lass auch ich mir das Abendessen noch mal durch
den Kopf gehen und verbringe die Nacht leidend entweder an Deck und
später doch noch im Bett, unfähig auch nur einen Meter zu gehen ohne
mich zu übergeben. Doch irgendwann schlafe ich schliesslich ein und als
ich morgens erwache und an Deck taumle, trau ich meinen Augen kaum. Die
Übelkeit ist weggeblasen, die „Sangria“ schaukelt sanft im
türkisfarbenen Wasser vor einer kleinen Palmeninsel. Mike schenkt mir
ein breites Grinsen und streckt mir eine Tasse dampfenden Kaffee
entgegen. Von da an ist die Welt wieder in Ordnung und wir fangen
langsam an zu realisieren, dass wir uns im Paradies befinden…
Die
nächsten Tage segeln wir von Insel zu Insel und verbringen die Zeit mit
relaxen, baden, schnorcheln, lesen und schlemmen. Mikes Küche ist
wahrlich vom Feinsten und täglich werden wir mit den verschiedensten
Köstlichkeiten verwöhnt wie frischem Fisch und Langusten, Rindsbraten,
Suppen und natürlich Pasta. Jeden Morgen zaubert Mike ein anderes
Frühstück und einmal veranstalten wir ein Barbeque auf einer Insel. Rum
und Bier fliessen in rauen Mengen, die Sonnenuntergänge über dem Meer
runden das Erlebnis ab. Viel zu schnell vergeht die Zeit und die
Überfahrt nach Kolumbien steht uns bevor. Wir Mädels nehmen die
Reisetabletten genau nach Vorschrift und Mike tischt uns extra leichte
Speisen auf. Unter vollen Segeln legt sich die Sangria voll in den Wind
und rauscht übers Wasser. So überstehen wir die ca. 36-stündige
Überfahrt ohne grössere Zwischenfälle. Gegen Abend des nächsten Tages
erreichen wir Kolumbiens vorgelagerte Inseln. Nach der heiss-feuchten
Zeit auf dem Schiff ohne Waschmöglichkeiten freuen wir uns wie die
Kinder, endlich wieder ins Meer springen zu dürfen. Das letzte
Abendessen, der letzte Sonnenuntergang, doch die Vorfreude auf Kolumbien
ist eben auch riesengross.
Am nächsten Morgen fahren wir in den
Hafen von Cartagena de Indias ein. Mikes Frau erwartet uns bereits mit
frischen heissen Arepas zum Frühstück. Danach heisst es Rucksäcke
packen, Abschied nehmen und die Füsse nach 15 Monaten Reise endlich auf
Südamerikanischen Boden zu setzen.
Fazit Panama
Gerne hätten wir mehr
Zeit für das schöne Land gehabt und die Bergregion genauer erkundet. Die
Leute waren überall sehr hilfsbereit und zuvorkommend, das Land ist
sehr grün, die Berge malerisch. Über Panama City können wir leider nicht
viel erzählen, die Gegend rund um unser Appartement war sehr schön und
gehört sicher zu den besseren Gegenden, wir haben allerdings auf unseren
Fahrten durch die Stadt auch einige recht heruntergekommene Quartiere
gesehen. Die Miraflores Schleusen und der Causeway sind sicher einen
Besuch wert, genau wie das Casco Viejo Quartier, was wir von mehreren
Seiten gehört, aber leider nicht selbst gesehen haben.
Den
Segeltörn haben wir sehr genossen, auch wenn uns die Hitze und die
ständig klebrige Haut manchmal etwas zu schaffen gemacht haben. Mit den
engen Platzverhältnissen kann man sich für einige Tage gut arrangieren
wenn die Stimmung der Gruppe gut ist. Das Essen nimmt einen ungeahnt
hohen Stellenwert ein und war bei uns einfach fantastisch. Die San Blas
Inseln sind paradiesisch und definitiv die Strapazen der Anreise wert.
Noch ein paar wenige Zahlen zum Abschluss:
Wir waren nur 11 Tage in Panama und haben dabei 798 km zurückgelegt. Der Dieselpreis liegt bei durchschnittlich 0.56 CHF.
Der
Tagesdurchschnitt belief sich auf CHF 161.- darin enthalten ist
allerdings auch der Segeltörn von 550 US$ pro Person. Die Verschiffung
verbuchen wir separat, es fehlen ja noch die Kosten auf der
kolumbianischen Seite.